Text und Code mit ChatGPT – Ein Überblick

LLM’s (Large Language Models)

Während viele bereits mit ChatGPT vertraut sind, gibt es eine Vielzahl weiterer KI-Modelle, die jeweils ihre eigenen Stärken und Spezialisierungen haben. Von der Texterstellung über die Codegenerierung bis hin zur Analyse großer Datenmengen – generative KI kann weit mehr als nur Gespräche führen. Ich möchte die Unterschiede führender Anbieter wie ChatGPT, DeepSeek, Gemini, Mistral und Claude erklären. Diese haben wiederum verschiedene LLMs und es gilt herauszufinden, wo deren Vor- und Nachteile liegen. Manche Modelle sind besonders stark im logischen Denken, andere glänzen in kreativen Aufgaben wie der Texterstellung oder der Code-Generierung.

Wie entsteht ein LLM?

Ein Large Language Model (LLM) wird durch das Training auf riesigen Textmengen entwickelt. Dabei werden Texte aus Büchern, Artikeln, Webseiten und Foren verarbeitet. Die KI lernt, Muster in Sprache zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen und sinnvolle Antworten zu generieren. Dieses Training erfolgt auf Hochleistungsrechnern und dauert oft mehrere Monate. Das Ergebnis ist ein Modell, das in der Lage ist, menschenähnliche Texte zu produzieren und komplexe Fragen zu beantworten.

Unterschiede: Online, Offline und API-Nutzung von LLMs

  • Online-Nutzung: Der Zugriff auf ein LLM erfolgt über das Internet. Anfragen werden an Server gesendet, die das Modell ausführen und die Antwort zurückgeben. Dies ermöglicht die Nutzung der neuesten und größten Modelle.

  • Offline-Nutzung: Hier wird das Modell lokal auf dem eigenen Computer betrieben. Dies bietet Datenschutzvorteile und ist auch ohne Internetverbindung verfügbar, erfordert jedoch leistungsstarke Hardware.

  • API-Nutzung: Über Programmierschnittstellen (APIs) können Unternehmen KI-Funktionen in ihre eigenen Anwendungen integrieren, ohne selbst ein Modell betreiben zu müssen. Dies ist besonders flexibel und skalierbar.

Unterschied zu statischen Systemen wie Google oder Wikipedia LLMs unterscheiden sich grundlegend von Suchmaschinen oder Online-Enzyklopädien. Während Google und Wikipedia statische Informationen liefern, die auf bestehenden Inhalten basieren, können LLMs neue Texte generieren und Informationen kreativ kombinieren. LLMs beantworten Fragen auch dann, wenn es keine exakte Quelle gibt, indem sie ihr erlerntes Sprachverständnis nutzen. Allerdings können sie auch Fehler machen oder Inhalte erfinden (sogenannte Halluzinationen), was ihre Nutzung von kritischem Denken begleitet sein sollte.

Warum lohnt es sich, verschiedene LLMs auszuprobieren? Nicht jedes LLM ist gleich. Modelle wie GPT-4, Gemini oder Mistral haben unterschiedliche Stärken: Manche sind besser im kreativen Schreiben, andere liefern präzisere Fakten oder überzeugen in der Programmierung. Je nach Anwendungsfall kann es sinnvoll sein, verschiedene Modelle zu testen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Beispiele für generative KI im Bereich Text und Code

Texterstellung & Automatisierung: Ob Blogartikel, kreative Storys, Songtexte oder geschäftliche E-Mails – KI-Modelle können Inhalte effizient und in verschiedenen Stilen verfassen. Sie eignen sich für Content-Marketing, redaktionelle Arbeit und Social Media. Besonders im Kundenservice werden KI-generierte Antworten genutzt, um Anfragen automatisch zu bearbeiten und FAQs zu optimieren.

Codegenerierung & Softwareentwicklung: KI kann helfen, komplexe Algorithmen zu schreiben, Fehler zu finden oder direkt funktionsfähigen Code für Webanwendungen und Plugins zu generieren. Entwickler können KI-gestützte Vorschläge für optimierte und effizientere Codeabschnitte nutzen. Besonders in der App- und Spieleentwicklung kann KI repetitive Aufgaben automatisieren, wodurch mehr Zeit für kreative Prozesse bleibt.

Datenanalyse & Informationsverarbeitung: Neben dem Schreiben kann KI auch riesige Datenmengen analysieren, strukturieren und auswerten – von Tabellen über wissenschaftliche Texte bis hin zu technischen Dokumentationen. Unternehmen nutzen KI zur Marktanalyse, um Trends vorherzusagen oder Finanzberichte zu optimieren. Forscher setzen KI-Modelle ein, um komplexe statistische Auswertungen durchzuführen oder Zusammenhänge in großen Datensätzen zu entdecken.

Automatisierte Übersetzungen & Sprachverarbeitung: Sprachmodelle revolutionieren den Bereich der automatisierten Übersetzungen. Moderne KI-Systeme können nicht nur einfache Texte übersetzen, sondern auch kulturelle und kontextbezogene Aspekte berücksichtigen. Besonders nützlich ist dies in internationalen Unternehmen, bei der Lokalisierung von Inhalten oder für barrierefreie Kommunikation.

Virtuelle Assistenten & Dialogsysteme: Chatbots und Sprachassistenten wie ChatGPT sind mittlerweile in vielen Bereichen etabliert. Sie helfen nicht nur im Kundenservice, sondern auch in der internen Kommunikation von Unternehmen. KI-gestützte Assistenten können Meetings protokollieren, Kalender verwalten oder kreative Brainstorming-Sitzungen unterstützen.

Automatische Zusammenfassungen & Textanalyse: KI kann lange Texte oder Artikel in kurze, verständliche Zusammenfassungen umwandeln. Dies erleichtert die Informationsaufnahme in Nachrichtenredaktionen, wissenschaftlichen Arbeiten oder juristischen Dokumenten. Besonders in der Forschung und im juristischen Bereich ist die Möglichkeit, relevante Passagen automatisch hervorzuheben, eine enorme Zeitersparnis.

Personalisierung & Empfehlungssysteme: Generative KI spielt eine entscheidende Rolle in der Personalisierung von Textinhalten. Nachrichtendienste oder Online-Plattformen passen Artikel, Werbung und Benachrichtigungen individuell an die Leserinteressen an. Unternehmen nutzen KI, um personalisierte Produktbeschreibungen oder Marketingtexte zu erstellen.

Recht & Vertragswesen: Kanzleien und Unternehmen nutzen KI zur Analyse und Erstellung von Verträgen. KI kann Klauseln identifizieren, rechtliche Risiken bewerten oder Verträge automatisch an bestehende Gesetze anpassen. Dies spart Zeit und reduziert das Risiko menschlicher Fehler.

Diese Beispiele zeigen, dass generative KI nicht nur im kreativen Bereich, sondern auch in zahlreichen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Feldern eine immer wichtigere Rolle spielt. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Technologien wird ihr Einfluss in Zukunft noch weiter zunehmen.

ChatGPT Screenshot

nuonu - ChatGPT Symbolbild Screenshot 1

AI Text & Code Anbieter und LLMs im Überblick

OpenAI

OpenAI bietet mit GPT-4 (8k/32k) ein hochentwickeltes Sprachmodell, das sich durch exzellente Leistungen bei komplexen Aufgaben und einem erweiterten Kontextverständnis auszeichnet. Zu den Vorteilen zählen die beeindruckende Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit, große Informationsmengen zu verarbeiten.
Als Closed-Source-Lösung unterliegt das Modell allerdings kommerziellen Lizenzbedingungen, was eine kostenfreie Nutzung einschränkt. Zudem basiert das Training auf einem Datenstand bis September 2021.

Mehr Infos: OpenAI

o1 (inkl. o1.ai)

Die o1-Gruppe stellt LLMs bereit, die in unterschiedlichen Varianten erhältlich sind – von Modellen mit Doktoranden-Niveau über kompakte, preiswerte Versionen bis hin zu effizienten Hochleistungsvarianten.
Dies ermöglicht den Einsatz in diversen Szenarien, wobei stets hohe Leistungsfähigkeit und Effizienz im Vordergrund stehen. Als Closed-Source-Produkte sind diese Modelle allerdings nicht frei verfügbar, was bei einer kostenfreien Nutzung zu bedenken ist.

Mehr Infos: o1

o3

Die o3-Serie fokussiert sich auf fortschrittliche Denk‑ und Codierungsfähigkeiten. Mit Angeboten, die sowohl leistungsstarke als auch kompakte Varianten (wie o3, o3 mini und o3‑mini) umfassen, spricht o3 Nutzer an, die flexible Lösungen für anspruchsvolle Anwendungen benötigen.
Der geschlossene Quellcode begrenzt jedoch den offenen Zugang und die freie Weiterentwicklung, was als Nachteil zu werten ist.

Mehr Infos: o3

Google

Mit Gemini 1.5 Pro liefert Google einen multimodalen LLM, der in der Lage ist, textuelle und visuelle Informationen zu verarbeiten. Die tiefe Integration in Googles Infrastruktur und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bieten klare Vorteile.
Als Closed-Source-Modell ist Gemini jedoch in der freien Nutzung limitiert und oft an kommerzielle Bedingungen geknüpft.

Mehr Infos: Google AI

Anthropic

Anthropic setzt mit Claude 3.5 Sonnet auf hohe Leistungsfähigkeit, die sich in starken Benchmark-Ergebnissen widerspiegelt. Besonderer Wert wird dabei auf Sicherheit und ethisch vertretbare Antworten gelegt.
Die Closed-Source-Natur schränkt allerdings den transparenten Zugang ein und kann zu kostenpflichtigen Nutzungsmodellen führen.

Mehr Infos: Anthropic

DeepSeek

DeepSeek überzeugt mit seinen Open-Source-Lösungen (DeepSeek‑R1 und DeepSeek‑V3), die auf einer innovativen MoE‑Architektur basieren und herausragende Reasoning-Fähigkeiten bieten – etwa in der Verarbeitung von chinesischen Inhalten und mathematischen Aufgaben.
Der offene Quellcode ermöglicht Anpassungen und freien Zugang, wenngleich bestimmte Versionen (wie DeepSeek‑V3) mit Nutzungseinschränkungen einhergehen können.

Mehr Infos: DeepSeek

Grok von xAI

xAI von Elon Musk stellt mit Grok‑2 einen leistungsstarken LLM vor, der in einigen Metriken sogar GPT‑4 zu übertreffen vermag. Dieses Modell richtet sich an Anwender, die maximale Performance in spezialisierten Anwendungen suchen. Mitte Februar 2025 wurde Grok-3 vorgestellt, die Ambitionen hat, eine der besten LLMs auf dem Markt zu werden.

Mehr Infos: Grok

Meta

Mit LLaMA 3.2 bietet Meta eine Open-Source-Lösung, die sich durch verbesserte Argumentations- und Codierfähigkeiten auszeichnet. Die freie Verfügbarkeit ermöglicht es Entwicklern, das Modell anzupassen und in verschiedene Anwendungen zu integrieren.
Allerdings erfordert der produktive Einsatz technisches Know-how und entsprechende Infrastruktur.

Mehr Infos: Meta AI

Mistral AI

Mistral AI überzeugt mit Mixtral 8x7B, einem Open-Source-Modell, das dank einer effizienten MoE‑Architektur ressourcenschonend arbeitet. Dieses Modell bietet eine flexible und kostengünstige Lösung, wenngleich die vergleichsweise kleinere Modellgröße in bestimmten Anwendungsszenarien auch Einschränkungen mit sich bringen kann.

Mehr Infos: Mistral AI

Hugging Face

Hugging Face ist keine LLM, sondern eine Plattform, die eine Vielzahl von Open-Source-LLMs und Tools für deren Entwicklung und Nutzung bereitstellt. Sie bietet Zugang zu Modellen wie BERT, RoBERTa und vielen anderen, die von der Community entwickelt wurden.

Mehr Infos: Hugging Face

Cohere

Cohere bietet eine Reihe von LLMs für verschiedene Anwendungsbereiche, darunter Textgenerierung, Zusammenfassung und semantische Suche. Ihre Modelle sind über eine API zugänglich und können in verschiedene Anwendungen integriert werden.

Mehr Infos: Cohere

Amazon Web Services (AWS)

AWS bietet mit Amazon Bedrock eine Plattform, die Zugang zu verschiedenen LLMs von Drittanbietern (wie Anthropic, AI21 Labs und Stability AI) sowie zu eigenen Modellen (wie Amazon Titan) ermöglicht.

Mehr Infos: Amazon Bedrock