Suno AI Langzeittest – wohin mit den (vielen) Songs?
100 Songs pro Monat – kein Problem!
1000 Songs pro Monat – nicht wirklich.
Die Flut an KI-generierter Musik ist beeindruckend – aber auch überwältigend. Wer sich in sozialen Medien zu diesem Thema bewegt, wird täglich mit unzähligen, oft wenig durchdachten KI-Titeln konfrontiert. Die Unzufriedenheit dort ist groß, denn bei der schieren Masse gehen die Songs meist unter. Im Grunde versucht jeder KI Nutzer und auch Musiker Streams abzugreifen, wodurch kaum eine echte Hörerschaft entsteht. Hiervon nehme ich mich nicht aus, so hängen die Streams fast ausschließlich an den eigenen Abonnenten, Followern und Freunden, die aber erst gewonnen werden müssen. Ende Januar 2025 wurden allein auf Deezer pro Tag 10000 KI Musik Titel veröffentlicht.
Das Problem ist nicht KI spezifisch, das hat im Grunde jeder Künstler und vor allem Musiker mit eigenen Songs.
Die Faszination und die Herausforderungen von Suno AI & Co.
Wer Suno AI, Udio AI und ähnliche Tools nutzt, ist zunächst begeistert: Innerhalb weniger Sekunden wird ein Song bereitgestellt – etwas, das selbst erfahrene Bands nicht so schnell produzieren könnten. Mit jeder neuen Version verbessert sich die Qualität spürbar. Dennoch bleiben bekannte Schwachstellen wie „Shimmering“ ein Problem, das eine sorgfältige Kontrolle erfordert. Mit genügend Zeit und Credits entstehen jedoch immer wieder Fragmente ohne diese Fehler.
Wie bereits im Artikel „Musik Workflow“ beschrieben, ist jedoch nicht die Erstellung der Songs, sondern deren Finalisierung die eigentliche Herausforderung.
Metadaten und Distribution – eine Frage des Workflows
In meinem Workflow stelle ich sicher, dass die Musikdateien alle relevanten Daten in ihren ID3-Tags enthalten. Das bedeutet, dass wichtige Metadaten direkt mitgeliefert werden. Doch wie vertreibt man die Songs effektiv? Auch dazu bietet der „Musik Workflow“ Ansätze.
DistroKid und Feiyr – Services zur Musikdistribution
Wer seine Songs professionell vertreiben möchte, kann Services wie DistroKid oder Feiyr in Betracht ziehen. Beide Plattformen bieten Möglichkeiten, Musik auf Streaming-Plattformen wie Spotify, Apple Music und Co. zu veröffentlichen. Während DistroKid auf eine niedrige jährliche Gebühr setzt, arbeitet Feiyr mit einem Pay-per-Release-Modell, das bei bestimmten Projekten flexibler sein kann.
Langfristige Ziele – Ein eigenes nuonu-Radio
Langfristig plane ich ein nuonu-Radio, in dem alle Titel in Schleife laufen. Um dies umzusetzen, wären jedoch mindestens 50 Stunden eigenes Material erforderlich. Diese Vision eröffnet spannende Möglichkeiten, eine konstante Hörerschaft aufzubauen und die eigene Musikwelt zu präsentieren.
Die Plattform als Geschäftsmodell
Die Entwicklung der Plattform selbst ist für mich ein eigenes Geschäftsmodell. Neben den kostenfreien Songs arbeite ich an Plugins und Apps, die für viele Nutzer interessant sein könnten. Diese werden permanent weiterentwickelt und werden unter dem Menüpunkt Code im Detail vorgestellt.
Weitere Einnahmequellen durch Schulungen und Auftragsarbeiten
Zusätzlich sind Schulungen im KI-Bereich sowie eine bessere Kundenbindung durch hochwertige Inhalte denkbar. Auch kleinere Auftragsarbeiten zur Erstellung spezifischer Musiktitel könnten eine Einnahmequelle darstellen. Die Denkweise, mit KI-Musiktiteln direkt Geld verdienen zu müssen, ist daher für mich nicht entscheidend.
Inspiration für den Leser
Die Umsetzung dieser Ideen ist für jeden realisierbar, wenn man bereit ist, die erforderlichen Ressourcen zu investieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass es neben Zeit auch Lizenzkosten und technische Tools braucht, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Dennoch: Mit der richtigen Herangehensweise kann jeder eigene Musikprojekte erfolgreich starten und umsetzen.
Monetarisierung / Streaming
Toll wäre natürlich eine kleine Monetarisierung. Diese setzt aber viele Abonnenten voraus, die rein mit Musik nur schwer zu bekommen sind. Mit wenig Reichweite und kurzen Songs bringt man nur sehr schwer die erforderlichen Mindestkriterien zusammen. Das wäre wesentlich einfacher mit ordentlichen Videos zu gut besuchten Events oder gar politischer Aufarbeitung. Es braucht also Themen die Menschen interessieren, etwas das sie gerne und immer wieder auch länger ansehen. In früheren Zeiten hatten wir viele 100k views, aber keine Monetarisierung. Knapp 1000 Fans aus dieser Zeit reichen dafür heute leider nicht aus. Aber ich bleibe konsequent dran und gebe auch den sozialen Medien eine Chance. Ich stehe diesen schon lange kritisch gegenüber, vor allem weil ich dort keine wiederkehrende Besucher auf älteren Content bekomme. Der Thread läuft binnen weniger Tage und Posts aus. Daher setze ich jetzt auf Quality Content, Sammlungen, Apps, Plugins… weniger Konkurrenz und dennoch Produkte, die viele der User brauchen.
Kostenfreie Downloads als Strategie
Ich habe mich daher entschieden, alle Titel kostenfrei zum Download bereitzustellen. Diese Strategie senkt die Hürde des Kaufs und bietet das Potenzial, eine kleine Fanbase aufzubauen. Sollte jemand die Musik gewerblich nutzen wollen, kann er jederzeit eine Lizenz erwerben.
Falls sich ein Titel tatsächlich als Hit erweist, bleibt genügend Spielraum, um entsprechend zu handeln.
Creative Commons als sinnvolle Alternative
Als Musiker vertrauen wir schon seit vielen Jahren auf Creative Commons Inhalte. Auch dort wird nach verschiedenen Nutzungen unterschieden, so dass es naheliegend erscheint, gerade schnell erstellte KI Musik unter eine solche Lizenz zu stellen. Plattformen wie jamendo.com sind sehr gut geeignet Musik und CC zu veröffentlichen und zu monetarisieren. Eine Lizenzierung und CC kann nicht gleichzeitig auch mit ContentID veröffentlicht werden. Käufer entscheiden sich für CC Inhalte, weil sie dann ihre Videos selbst monetarisieren können. Also entweder – oder, ansonsten bekommt ihr über kurz oder lang eine Abmahnung seitens des Plattformbetreibers. Wer eher Filmtitel erstellt, der ist mit CC meist besser bedient.